ROSEN - WASSERBEDARF
Die Rose hat einen sehr hohen Wasserbedarf. Er ist aber sehr unterschiedlich
im Jahresablauf. Die größten Wassermengen werden in den Zeiten benötigt, in
denen das stärkste Wachstum stattfindet, also beim Austrieb im Frühjahr, wenn
die Triebe und Blattmassen gebildet werden, und nach der ersten Blüte, wenn der
zweite Austrieb in Gang kommen soll. Fehlt der Rose zum Austrieb ausreichend
Wasser, kann sie auch nicht ausreichend Nährstoffe aufnehmen. Die Triebe
bleiben dann dünn, die Blüte wird schon auf sehr kurzen Stielen gebildet, sie
ist klein und oft wenig gefüllt. Messreihen zeigten, dass allein die
Verdunstungsverluste der Rosen vom Austrieb bis zur vollen Blattentwicklung auf
das 8- bis 9fache ansteigen. Größere Wassermengen im Spätsommer und Herbst
sind nicht von Vorteil, denn dadurch kommt das Wachstum nicht zur Ruhe, und die
Pflanzen werden unausgereift vom Winter überrascht. Fehlt während der
Wachstumsperiode ausreichend Wasser, so muss durch entsprechende Wassergaben
nachgeholfen werden. Dabei nützt es sehr wenig, wenn die Rosen jeden Tag nur
etwas naßgespritzt werden und der Boden vielleicht gerade angefeuchtet wird.
Besser sind kräftige Gaben. Der Boden muss richtig durchfeuchtet werden. Dazu
sind etwa Niederschlagsmengen von 20 mm oder 20 Liter je Quadratmeter
erforderlich. Wie viel Gießkannen dafür erforderlich sind, kann man sich
leicht ausrechnen. Wer im Besitz eines Regners ist, wird ihn meist 1,5 bis 2
Stunden an einer Stelle stehen lassen müssen.
Diese Mengen reichen dann ohne natürlichen Regen gut für 8 bis 14 Tage. Die
Frage nach der besten Tageszeit für das Bewässern wird häufig gestellt.
Einige Kriterien scheinen sich zu widersprechen: Einmal macht die Rose keine
Ausnahme von der Regel, dass Bewässerung bei starker Sonnenstrahlung nicht
günstig ist. Wird tagsüber bewässert, soll das Laub bis zum Abend wieder
abgetrocknet sein, um dem Krankheitsbefall keinen Vorschub zu leisten. In
einem Vergleich verschiedener Bewässerungsmethoden und -Zeitpunkte schnitt die
Beregnung während der Nachtstunden in Hinsicht auf Gesundheit der Pflanzen und
Wachstum am besten ab. Die Nachtberegnung war auch besser als die Wassergabe
direkt an die Wurzeln, ohne das Laub zu benetzen. Der Widerspruch zur Regel des
trockenen Laubes in der Nacht ist nur scheinbar.
Solange die Beregnung stattfindet, können keine Pilzsporen auf dem Laub keimen
bzw. werden sie sofort abgespült und mit beginnendem Tag trocknet das Laub sehr
schnell wieder ab.